Ich schaue in die Vergangenheit.
Dabei fange ich an, alle Krümel zu sammeln. Was hat der oder die zu mir, über
mich gesagt oder nicht gesagt? Auf welche Weise verletzte mich jene oder tat
mir jener etwas an. Zwischen den Krümeln gucken manchmal Rosinen oder
Schokostückchen heraus, angenehme Situationen. Je nachdem,worauf ich schauen möchte.
Und ich bin die, die sammelt: die Guten
ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen.
Bis ich einen dicken Hals habe, weil
ich nichts mehr schlucken, geschweige denn verdauen kann.
Schluß machen mit dem Sammeln
der Vergangenheiten. Werfe alle Krümel auf den Kompost. Mögen sie verrotten, zu
nährreicher Erde werden… vielleicht, eines Tages.
Das aber ist Zukunft und auch die
möchte ich möglichst nicht mehr bedenken; ihr weder Krümel, noch Rosinen oder
schlechte Linsen zuweisen.
Gelingt mir das, wird es leer in
meinem Kopf. Endlich!
Nein… unendlich!
04. Mai 2020