Freitag, 19. Juli 2019

Rap vom Glauben


Ich glaube nicht an den Gott der Kirchen
Der zum Fürchten ist
Und in irgendeinem Himmel sitzt
Von dort seine Rache zur Erde blitzt

Ich glaub nicht an den Gott der Religion
Der voll Hohn über die Menschen richtet
In ihnen nur die Hölle sichtet
Und Haß auf die Erde schichtet

Ich glaube an ihn, 
der die Liebe in alle Wesen pflanzt
Der tanzt in den Herzen, die überlaufen
Und sich nicht verkaufen
Ans Dunkle und Dumme

Mein Gott ist das Licht
Dass sich in allen Augen bricht
Und nicht Halt macht vor scheinbaren Mauern
Hinter denen Ungläubige hilflos versauern
Sie wissen‘s nicht besser
Doch wer bin ich, dass ich das Messer zieh
Gegen sie 
und so selbst nie das Licht sehe
Das sich in allen Augen bricht

Weil sie Spiegel sind von meinem Gott
Und so gar nicht blind,
nur ein wenig beschlagen
von zu vielen Fragen, die keine Antworten mehr vertragen
also vertagen wir alle Antworten und Fragen
lassen lieber die Liebe reden
die versteht mehr vom Garten Eden
und wie wir ihn sehen können und fühlen
wie wir wieder voll Leben brennen
nie wieder abkühlen
und alle Mühen verlieren
uns verlieren im Licht
dass sich dann auch in unseren Herzen bricht

Sonntag, 10. Februar 2019

Wiederholung


Und wieder Kraniche auf den Feldern
Wieder kommen die Gänse zurück
Wieder bestaune ich Schneeglöckchen
Als wären sie ein besonderes Glück

Und im Herbst dann das Wieder des Abschieds
Von Kranich und Wildgans im Zug
Wiederholung heißt die Mutter der Weisheit
So werde ich Jahr um Jahr klug

Wesentlich


Welches Shampoo du nimmst, welche Kleidung du trägst, womit du dich beschäftigst – es ist egal, nicht wichtig, weil nicht wesentlich.
Nur ob du zu deinem Wesen vordringen möchtest, zu dem, was du wirklich bist – das nennt sich wesentlich.

Im Universum


„Hab keine Angst vor dem, was du bist“, singt der Rapper Curse und diese Liedzeile trifft mich, weil sie mich betrifft.
Ich schau mich um und lerne, wie wichtig es ist, zu mir zu stehen. Denn dort, wo ich wirklich bin, ist das ganze Universum, ist Gott. Verleugne ich mich mit meinen Fähigkeiten, verleugne ich die Kraft des Schöpfers, wie auch immer er/sie genannt wird. Das macht mich klein, reduziert mich auf einen Körper, der so nichtig ist, dass er, kaum geboren, bereits wieder dem Zerfall zufällt.
Nur Energie bleibt, wandelt sich und schwingt unendlich.

Auflösung


Ich rufe blind in die Welt hinaus, schicke Bilder aus Worten, ohne zu wissen, bei wem sie anklingen werden. Doch die Welt, in die ich rufe, ist meine eigene. So wird es unwichtig, ob ein Rückruf ertönt. All mein Schreiben ist nur dafür gedacht, in mir selbst Klänge zu erzeugen, die mich daran erinnern, wer ich bin. Sie wollen mich durchschwingen, auf dass ich mich endlich beschwingt fühle und meinen Flügeln vertrau.
Die werden mich dann in, bislang unerschwingliche, Weiten tragen, in denen ich mich erlöst auflösen kann.