Welch geniale Erkenntnis und doch zur hohlen Phrase
verkommen. Nur in Köpfen geparkt, um den eigenen Bildungsstand anzuzeigen, sich
klug oder gar weise zu geben. Weil sie im eigenen Kopf herumliegt, ist sie
noch lange nicht verinnerlicht. Der Gewöhnlichkeit zum Fraß
vorgeworfen und unverdaut ausgeschieden. Aber eben- weil alles fließt, gibt es
eine nächste Chance: wieder trifft diese Erkenntnis der Ahnen auf die modernen Köpfe,
immer und immer. Bis Einer durchlässig ist. Er nimmt das Fließen im eigenen
Körper wahr, seine Seele darf fühlen, erwachen im bewussten Sein und er versteht ohne Verstand: Leben findet im Spannungsfeld von Plus und Minus statt. Ständiger Aufbau,
ständiges Binden, ständig Zerfall und Entbinden. Und das Menschlein ist Teil
des Lebens, mittendrin und sinnlos sein Wehren, das sich Gegen-Stemmen, denn
alles muss fließen.
Keine Kraft aufwenden, sie nutzen; in ihrem Strom
sein, das Strömen als Schwung fühlen und sich schwingen lassen – dorthin, wo
das Leben es will. Egal, ob der Verstand es fassen kann, lass die Vernunft
empört aufschreien. Es ist, wie es ist. Alles schon geschehen, noch bevor der
Kopf es mitbekommt. Auf diese Weise, endlich, zum Vertrauen gelangen. Nicht zu jemandem,
nicht zu etwas. Was zu fassen ist, zerfällt, Menschen verschwinden. Ins stete Fließen
sein Vertrauen gießen.
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