Sonntag, 10. Mai 2015

Panta Rhei - Alles fließt



Welch geniale Erkenntnis und doch zur hohlen Phrase verkommen. Nur in Köpfen geparkt, um den eigenen Bildungsstand anzuzeigen, sich klug oder gar weise zu geben. Weil sie im eigenen Kopf herumliegt, ist sie noch lange nicht verinnerlicht. Der Gewöhnlichkeit zum Fraß vorgeworfen und unverdaut ausgeschieden. Aber eben- weil alles fließt, gibt es eine nächste Chance: wieder trifft diese Erkenntnis der Ahnen auf die modernen Köpfe, immer und immer. Bis Einer durchlässig ist. Er nimmt das Fließen im eigenen Körper wahr, seine Seele darf fühlen, erwachen im bewussten Sein und er versteht ohne Verstand: Leben findet im Spannungsfeld von Plus und Minus statt. Ständiger Aufbau, ständiges Binden, ständig Zerfall und Entbinden. Und das Menschlein ist Teil des Lebens, mittendrin und sinnlos sein Wehren, das sich Gegen-Stemmen, denn alles muss fließen.
Keine Kraft aufwenden, sie nutzen; in ihrem Strom sein, das Strömen als Schwung fühlen und sich schwingen lassen – dorthin, wo das Leben es will. Egal, ob der Verstand es fassen kann, lass die Vernunft empört aufschreien. Es ist, wie es ist. Alles schon geschehen, noch bevor der Kopf es mitbekommt. Auf diese Weise, endlich, zum Vertrauen gelangen. Nicht zu jemandem, nicht zu etwas. Was zu fassen ist, zerfällt, Menschen verschwinden. Ins stete Fließen sein Vertrauen gießen.

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