Er
schlendert den Berg hinunter und winkt mir aus der Ferne zu. Schon oft dachte
ich, er würde mich besuchen kommen - der alte Frieden. Doch stets lief er an
meinem Haus vorbei. Mehrfach rannte ich ihm nach und einmal erreichte ich ihn
sogar. Ich lud ihn zu mir ein. Er nickte: „Gern“, sagte er, „später, wenn du
für mich bereit bist.“ Er verschwand.
Ich
verstand ihn nicht. Warum sollte ich nicht bereit sein für ihn? Ich warte schon
so lange und außerdem - wenn er zu mir kommt, sind alle Kriege und Kämpfe automatisch
vorbei! Und wieder sah ich ihn immer wieder nur aus der Ferne.
Jetzt
erst recht, dachte ich und wurde zur Kämpferin. Doch beim Kampf lernte ich, die
Kriege in mir zu sehen und zu beenden. Ich erkannte die Waffen, die ich stets
mit mir führte und gegen andere benutzte.
Ich
fand:
die
Messer in meinen Reden,
das
Giftgas, welches sich aus meinem Schweigen erhob,
ätzende
Lauge falscher Tränen.
Fäuste,
die meine Hände schnell formten.
Jetzt
liegen alle Waffen offen und bereit zur Übergabe.
Wird
der Frieden heute zu mir kommen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen